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Künstliche Früchte und Attrappen

Die Aufbruchstimmung des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts war prägend für die Vielfalt des Herstellungsprogramms des noch jungen Familienunternehmens Marcus Sommer. Dank des handwerklichen Geschicks der Mitarbeiter wurde neben den Lehrmodellen der Anatomie, Zoologie und Botanik ein umfassendes Programm an künstlichen Früchten und Lebensmittelattrappen entwickelt und hergestellt.

Von der Schwarzwälder Kirschtorte über Lachshäppchen bis zu Fertiggerichten für die Jenaer Glasform (Schellfisch mit Kartoffeln) waren die SOMSO Modelle beliebte Dekorationsobjekte für Frischetheken, Schaufensterauslagen und wichtiger Bestandteil von Lehrsammlungen. Gefertigt wurden die Attrappen hauptsächlich aus Wachs und aus Papiermaché - eine Masse die im 18. Jahrhundert noch mit einem hohen Mehlanteil versehen war. Dadurch weichten sie leicht durch Feuchtigkeit auf, verschimmelten und waren  bei Milben, Mäusen und Ratten sehr beliebt.  Zur Verbesserung der Rezeptur aus Papier und Leimmasse wurde deswegen geschlemmter weißer, tonhaltiger Sand zugesetzt. Die genaue Zusammensetzung blieb stets das Geheimnis der Produzenten.


Um 1960 wurde das Sortiment der Lebensmittelattrappen wegen fehlender Nachfrage auf eine kleine Auswahl reduziert. Die Fertigung erfolgte in dieser Zeit aus Kunststoff.
Nach der Wiedervereinigung erfuhr die Herstellung der Attrappen neuen Aufschwung. Die heutigen Lebensmittelattrappen werden wieder in dem „alten“ Werkstoff Papiermaché produziert und finden vielfältige Einsatzmöglichkeiten.

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